Meditation (lateinisch meditatio: das Nachdenken), Form religiöser oder spiritueller Kontemplation, die für die meisten östlichen Religionen, insbesondere den Hinduismus, den Buddhismus und den Taoismus, ebenso grundlegend ist wie das Gebet für das Christentum, den Islam und das Judentum. Der Unterschied liegt darin, dass im Gebet Gott angerufen bzw. Zwiesprache mit ihm gehalten wird, während es sich bei der Meditation östlicher Prägung um die Versenkung in einen speziellen Bewusstseinszustand handelt. Die Tradition der Meditation lässt sich in Indien, wo sie mit dem Sanskritwort dhyãna bezeichnet wird, am weitesten zurückverfolgen. Aus dieser Bezeichnung wurde in China Chan und in Japan Zen. Buddha entwickelte 500 v. Chr. aus der Praxis des Yoga eigene Meditationsformen, die der indische Gelehrte Patanjali systematisiert um 250 v. Chr. in seinen Yoga-Sutren beschrieb. Der Einfluss dieser beiden Lehrer prägt bis heute weltweit die Praxis der Meditation. Östliche Formen der Meditation erreichten im 19. und vor allem im 20. Jahrhundert auf verschiedenen Wegen die westliche Welt. Viele Menschen lernten die Meditation durch den Buddhismus und durch Yoga, aber auch durch bestimmte neue religiöse Bewegungen, etwa die Transzendentale Meditation des Maharishi Mahesh Yogi kennen. In den sechziger Jahren stellte Bhagwan Shree Rajneesh eine Verbindung zwischen der indischen Meditation und der westlichen Psychotherapie her. Heutzutage wird die Meditation häufig auch als nichtreligiöse Methode zur Entspannung und zum Abbau von Stress eingesetzt. Die Behauptung, sie sei von gesundheitlichem Nutzen, wird durch wissenschaftliche Untersuchungen gestützt, die zeigen, dass die Meditation die Hirnströme verändern, physiologische Veränderungen hervorrufen und langfristig zu einer psychischen Besserung führen kann.
Grundzüge
der östlichen Methode
Christliche
Meditation Ramayana (Sanskrit: Ramas Lebenslauf), neben dem Mahabharata das zweite große indische Epos. Das Ramayana besteht aus sieben Büchern und 24 000 Doppelversen. Es wurde vermutlich im 4. oder 3. Jahrhundert v. Chr. begonnen, wobei das erste und das siebte Buch später geschrieben wurden. Das Ramayana erzählt vom Leben des mythischen Prinzen Rama, der siebten Inkarnation des Gottes Vishnu. Als rechtmäßiger Erbe vom Thron seines Vaters verdrängt, geht Rama in Begleitung seiner Frau Sita und seines Bruders Laksmana ins Exil. Dabei wird Sita vom Dämonenfürst Ravana entführt. Rama begibt sich auf die Suche. Mit Hilfe des Affenkönigs Hanuman und einer Armee aus Affen und Bären besiegt Rama Ravana, erschlägt ihn und rettet Sita. Er gewinnt seinen Thron zurück und regiert als weiser König. Das siebte Buch schildert die Zweifel des Volkes an der ehelichen Treue Sitas sowie die Geburt von Ramas Zwillingssöhnen Kusha und Lava, die Sita in der Verbannung unter dem Schutz des Einsiedlers Valmiki, der auch als der Verfasser des Epos auftritt, zur Welt bringt. Nach vielen Jahren kommen Rama und Sita wieder zusammen. Trotz seines weltlichen Charakters enthält Ramayana zahlreiche wedische Elemente (siehe Veda). Darüber hinaus sind Rama, Sita, Laksmana und Hanuman Idealtypen: Sie stehen für königliches Heldentum, für brüderliche bzw. eheliche Treue sowie für Pflichterfüllung. Noch heute werden Szenen des Rama-Mythos in ganz Indien und (in Varianten) in Südostasien dramatisch umgesetzt. Das vielfach übersetzte und bearbeitete Werk (die bekannteste und eigenständigste Überarbeitung stammt von dem religiösen Dichter Tulsidas aus dem 16. Jahrhundert) übte großen Einfluss auf die Entwicklung der indischen Literatur aus.
Reinkarnation oder Seelenwanderung Begriff für religiöse Vorstellungen vom Übergang der Seele beim Tod in eine andere Daseinsform. Seelenwanderung und Reinkarnation, oder die Wiedergeburt einer Seele in einem neuen Körper (insbesondere in einem neuen menschlichen Körper) sind gleichbedeutend. Der vor allem in östlichen Religionen wie dem Buddhismus und dem Hinduismus beheimatete Reinkarnationsglaube beinhaltet in der Regel eine lange Abfolge von Wiedergeburten, während der sich die Seele in unterschiedlichsten menschlichen, göttlichen, tierischen oder sogar pflanzlichen Körpern wiederfinden kann. Je nach persönlicher Bewährung (Läuterung) im Vorleben erfolgt der Übergang in höhere oder niedrigere Existenzformen, bis in manchen Vorstellungswelten schließlich der Weg in eine Art Paradies (Nirwana) oder aber in ein Höllenreich vollzogen wird. In neuerer Zeit erlebte der Glaube an Seelenwanderung im Zeichen der New Age-Bewegung und eines neuen Mystizismus eine Renaissance, basierend auf Geistesschulen aus dem 19. Jahrhundert wie Spiritismus, Theosophie, Anthroposophie und Esoterik. So genannte Rückführungen auf frühere Existenzen, die oft unter Einsatz von Hypnose oder anderen Psychotechniken durchgeführt werden, erheben hierbei den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit.
Geschichte
der Reinkarnationsvorstellungen Für Platon war die Seele ewig, präexistent (bereits vor der Geburt existierend) und spirituell. Nach dem Eintritt in den Körper kann sie durch die Berührung mit den körperlichen Begierden unrein werden; sie kann sich jedoch an ihre früheren Existenzen erinnern. Die Befreiung aus dem Körper ist jedoch erst möglich, nachdem die Seele eine Reihe von Seelenwanderungen durchlaufen hat. Falls die Seele in ihren verschiedenen Existenzen einen guten Charakter ausgebildet hat, kehrt sie in den Zustand reinsten Daseins zurück. Falls sich ihr Charakter aber in den Seelenwanderungen ständig verschlechterte, endet sie im Tartarus, dem Ort ewiger Verdammnis. Die Idee der Seelenwanderung wurde weder vom orthodoxen Judentum noch vom offiziellen Christentum übernommen. Dagegen machten die Kabbalisten sie zu einem Teil ihrer Philosophie. In der Frühzeit des Christentums übten die Lehren der Gnostiker und Manichäer einen Einfluss auf einige christliche Gruppen aus, so dass diese von ihnen die Vorstellung der Seelenwanderung übernahmen. Die Lehren wurden von der frühen christlichen Kirche als Häresie verurteilt. Im religiösen Denken und in der Philosophie des Ostens scheint der Glaube an die Seelenwanderung ein Teil der ältesten religiösen Überzeugungen der arischen Eroberer Indiens gewesen zu sein. Sie erscheint erstmals in Form einer Lehre in der religiösen und philosophischen Sammlung der indischen Upanishaden. Seither entwickelte sich die Vorstellung von Samsara zu einer der elementaren Lehren dreier großer Religionen des Ostens: des Hinduismus, Buddhismus und Jainismus. So ist nach dem Glauben des heutigen volkstümlichen Hinduismus der Zustand, in dem die Seele wieder geboren wird, durch die in früheren Existenzen begangenen guten oder schlechten Taten (Karma) vorherbestimmt; die Seelen jener, die Böses tun, werden in einem niedrigeren Zustand wieder geboren. Erlösung von Samsara und Karma wird schließlich nach der Buße für schlechte Taten und der Erkenntnis erreicht, dass die Ich-Seele (atman) und die All-Seele (Brahman) eins sind. Der Buddhismus lehnt die Existenz von Atman ausdrücklich ab. Doch die buddhistische Vorstellung einer Kette von Ursachen und Wirkungen der Wiedergeburten unterscheidet sich nicht wesentlich von der hinduistischen Lehre der Seelenwanderung. Schon in der Frühzeit existierten in verschiedenen Kulturen verschiedene Formen des Glaubens an eine Seelenwanderung. Man nahm an, dass der Körper von einer einzigen Seele oder Lebenskraft bewohnt werde, die sich beim Tod (und auch während des Schlafes) durch den Mund und die Nasenlöcher vom Körper trennte. Vom Körper nach dem Tod getrennt, trachtet die Seele danach, einen neuen Körper zu finden, und wird, wenn es nicht anders geht, auch den Körper eines Tieres oder irgendeiner anderen niederen Lebensform wählen. Im Glauben dieser Kulturen geht bei der Wiedergeburt die Seele einer verstorbenen Person in den Körper eines Kindes derselben Familie über. Auf diese Weise werden Familienähnlichkeiten erklärt.
Sanskrit (von Sanskrit samskrta: geregelt, genormt"), die klassische Literatur- und Gelehrtensprache Indiens und die heilige Sprache der Brahmanen. Sanskrit gehört zum indischen (indoarischen) Zweig der indoiranischen Sprachen, einer Untergruppe der indogermanischen Sprachen. Mit dem Vedischen, einer der altindischen Sprachen, wurde Sanskrit etwa ab dem Beginn des Christentums vorwiegend als Literatursprache der geistlichen, gelehrten und gebildeten Kasten Indiens bewahrt, eine Stellung, die das Sanskrit auch noch im 20. Jahrhundert in Indien innehat. Das heute bekannte Sanskrit beruht auf der durch den indischen Grammatiker Panini (5. Jahrhundert v. Chr.) genormten Form des ursprünglichen Sanskrit. Paninis theoretische Arbeiten bilden die Basis für moderne Grammatiken des Sanskrit. Sein Werk gilt als die wissenschaftlich fundierteste Grammatik, die vor dem 19. Jahrhundert verfasst wurde. Sanskrit wird in der Devanagari-Schrift geschrieben.
Merkmale
und Geschichte Vedisch unterscheidet sich vom klassischen Sanskrit etwa in dem Maß, in dem sich das Griechisch von Homer vom klassischen Griechisch unterscheidet. Die Grammatik des Vedischen hat ein reicheres Formensystem als das Sanskrit, das viele der früheren grammatischen Formen aufgegeben hat; Substantive z. B. besitzen nur im Singular in der am häufigsten vorkommenden Substantivdeklination verschiedene Kasusendungen für die acht Kasus des Sanskrit. Im Vedischen ist der Konjunktiv verloren gegangen, und das Sanskrit hat nur einen von ehemals zwölf verschiedenen Infinitiven bewahrt. Bis zum Mittelalter hat das Sanskrit auch den vedischen Tonakzent aufgegeben, der noch zur Zeit des Panini ganz zum Tragen kam. Ungeachtet dieses Formenabbaus ist Sanskrit eine komplexe Sprache, die nicht nur über ein reiches Flexionssystem verfügt, sondern auch durch bestimmte Vokalalternationen und kontextabhängige Lautabwandlungen charakterisiert ist. Im Sanskrit werden drei Genera (maskulin, feminin und neutrum) und drei Numeri (Singular, Dual und Plural) unterschieden. Sanskrit hat mehr als jede andere indogermanische Sprache, vielleicht mit Ausnahme des Altgriechischen, die sprachlichen Merkmale der rekonstruierten indogermanischen Sprache bewahrt.
Einfluss
auf Europa
Samsara (Sanskrit: Wanderung durch die Wiedergeburten), grundlegende Vorstellung im Hinduismus, Buddhismus und Jainismus. Samsara bezeichnet den Kreislauf des Lebens, des Todes und der Wiedergeburt, dem alle Wesen als Folge ihres Karmas (ihrer bösen und guten Taten der vergangenen Existenzen) unterworfen sind. Jedes Wesen wandert die Hierarchie der Existenzformen hinauf und hinab, von den Göttern zu den kleinsten Insekten, wobei es immer wieder in eine der verschiedenen Welten, Himmel oder Höllen, hineingeboren wird. Sowohl der Hinduismus als auch der Buddhismus trachten danach, diesen Prozess zu überwinden und Befreiung für jedes Wesen zu erlangen (Nirwana), denn das Leben selbst wird als Leiden (dukkha) betrachtet. Der Hinduismus sieht Samsara als das tatsächliche Voranschreiten einer Seele, des Atman, von einem Körper zum anderen, bis zu ihrer Erlösung (moksha), wenn sie gewahr wird, dass sie mit dem Brahman, der Weltseele, eins ist. Diese Erlösung wird durch verschiedene Reinigungsrituale erreicht, durch das Aufarbeiten des schlechten Karmas und durch das Aufgeben weltlicher Begierden. Durch Anatman, der Verneinung der Existenz einer ewigen Seele, die grundlegend für den Buddhismus ist, unterscheidet sich die buddhistische Sicht von Samsara von der hinduistischen. Nach buddhistischer Lehre geht von einer Wiedergeburt zu anderen durch den Kausalprozess des Pratityasamutpada (Entstehen in Abhängigkeit) kein eigentliches Selbst" von einem zum anderen Leben über. Das Nichtwissen, das das Entstehen in Abhängigkeiten in Gang setzt, wird durch die Vier Edlen Wahrheiten
Sangha (Sanskrit: Menge, Schar), buddhistische Mönchsgemeinschaft, die von Buddha selbst eingeführt wurde und die neben Buddha und dem Dharma (Lehre, Gesetz) das dritte Kleinod" des Buddhismus darstellt. Im Gegensatz zu anderen Religionen wie z. B. dem Christentum gibt es im Buddhismus neben der Gemeinschaft der Mönche und Nonnen keinen Klerus, der in der Welt tätig ist. Der Theravada-Buddhismus vertritt die Auffassung, dass nur diejenigen Mönche das Nirvana erlangen können, die Buddhas Lehre vom Dharma befolgen, während Laien, die nicht der Sangha angehören, grundsätzlich nicht in der Lage sind, am Ende ihres Lebens ins Nirwana einzugehen.
Anfänge Die ersten buddhistischen Mönche waren Bettelmönche mit kahlgeschorenen Köpfen und ungesäumten orangefarbenen Gewändern, die sich kaum von anderen indischen Wandermönchen unterschieden. Während der Regenzeit, zu der das Reisen schwierig war, ließen sie sich gemeinsam nieder. In der Regel wohnten sie in getrennten Hütten; doch einmal alle 14 Tage, zur Zeit des Neu- und Vollmonds, fanden sie sich zum Uposatha-Treffen ein, um die Klosterregeln zu rezitieren, ihre Standhaftigkeit zu bezeugen und ihre Verfehlungen zu bekennen. Das Vinaya-pitaka, ein Teil des grundlegenden Kanons der buddhistischen Lehre, des Tipitaka, sorgte für Lebensregeln der Mönche und Nonnen. Obwohl der Sangha zu einer sesshaften Gemeinschaft wurde, spielt im Theravada-Buddhismus das Wandermönchtum auch heute noch eine besondere Rolle.
Organisation In den Klöstern bildeten sich später interne Hierarchien; doch zwischen den Klöstern gab es nur schwache, auf Autorität gegründete Beziehungen. Da Buddha sich ausdrücklich geweigert hatte, einen Nachfolger zu ernennen, und nur dem Dharma Autorität verliehen hatte, begannen die Mönche in einem gewissen Sinne als gleichwertige Partner auf der Suche nach Erlösung. Die wachsende Größe und Komplexität des Sangha führte zu einer Verteilung der Aufgaben, die häufig auch von Laien ausgeübt werden. Form und Organisation des Sangha sind von Land zu Land verschieden, insbesondere zwischen den Traditionen des Theravada- und Mahayana-Buddhismus. Dabei vollziehen fast alle buddhistischen Gemeinschaften bei der Weihe die Tonsur (Scheren des Haupthaares). In einigen Ländern, wie in China, wurde dem Novizen brennendes Harz auf den Schädel gegossen, um seine Standhaftigkeit zu prüfen. Die Aufnahme in den Sangha hängt vom Wunsch des Anwärters ab, auch wenn Buddha angeordnet hatte, dass kein Mönch die Weihen ohne Zustimmung seiner Eltern erhalten sollte. In China und Tibet gab es eine Probezeit von einem Jahr, bevor der Anwärter als Novize aufgenommen wurde; ein weiterer Aufstieg war in China im Allgemeinen nur mit Verbindungen zur Regierung möglich. In anderen Ländern regelte der Staat die Weihe, indem er Prüfungen abhalten ließ.
Praxis In der Regel übt der Sangha grundsätzlich keine politische Macht aus und mischt sich nicht in politische Konflikte ein. Fälle, bei denen einzelne Mönche politisch handelten, waren 1959 die Ermordung des Premierministers von Sri Lanka, Solomon Bandaranaikes, sowie die Selbstverbrennung von Mönchen aus Protest gegen das Diem-Regime in Vietnam. Bis zur Besetzung Tibets durch China 1959 hatten dort in einem theokratisch organisierten Staat der Dalai-Lama und der Dge-lugs-pa sowohl die religiöse als auch die politische Führung inne. Bis heute wirbt der Dalai-Lama weltweit für die Wiedererlangung der Autonomie Tibets. In Japan hielten sich die Klöster Privatarmeen; sie waren militante Verteidiger ihrer Interessen und gelegentlich in politische Machtkämpfe verwickelt.
Stupa , auf Sri Lanka als Dagoba und in Tibet und Nepal als Tschorte bezeichnet; Sakralbauwerk der jainistischen oder buddhistischen Architektur, in dem sich Reliquien z. B. eines Buddhas befinden. Die Stupaform leitet sich von den acht Hügeln ab, unter denen nach Buddhas Tod dessen sterbliche Überreste nach einem hinduistischen Beerdigungsritus bestattet wurden. Damit war der Grundstein für die buddhistische Tempelarchitektur gelegt. In dem alten buddhistischen Ort Vaisali fand man Asche in den verfallenen Stupas, die angeblich von Buddha selbst stammte. Die frühesten Stupas waren halbrunde Hügel, die Reliquien und Steinplastiken enthielten. Sie waren mit einem einzelnen Mast (Jaschti) versehen, der drei schirmartige Scheiben (Chattras) trug; Hügel und Säule waren mit einem Geländer umgeben. Der Hügel stellte den kosmischen Berg Meru dar, der Mast seine Achse, die viereckige Einzäunung (Harmika) um die Säule den Himmel und die drei Scheiben die Dreifache Zuflucht" des buddhistischen Glaubens. Die Geländer ergaben sich aus der hinduistischen Tradition, geheiligte Plätze einzufrieden. Die vier Tore (Toranas) in der Einzäunung um den Stupa wurden mit Reliefplastiken der Jatakas, Legenden aus Buddhas Leben, versehen. Stupas können aus kleinen, rudimentären Gebilden, aber auch aus reich verzierten Bauwerken bestehen, wie der Stupa in Sanchi (Indien), der vermutlich im 3. Jahrhundert v. Chr. erbaut wurde. Der Stupa durfte nur in Richtung der Sonne umgangen werden, ein Ritus, der sich jedoch später im Mahayana-Buddhismus änderte. Mit der Verbreitung des Buddhismus wandelte sich die Gestalt der Stupas; sie wurde komplexer, Kuppel und Säule verschmolzen zu einer Kegelform. Im Vergleich zum relativ schlichten Stupatyp auf Sri Lanka wurden die Stupas in Nepal verziert und mit Augen versehen. Im Hinayana-Buddhismus in Südostasien ist ein glockenförmiges Stupaprofil verbreitet. In Ostasien vereinigte man die Stupaform mit der des chinesischen Wachturms, woraus sich die Pagode entwickelte. Bild: Stupa von Bodnath in Katmandu - Nepal
Taoismus (Daoismus), religiös-philosophische Lehre in China aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Unter den chinesischen Philosophieschulen ist der Taoismus nach dem Konfuzianismus die bedeutendste Denkrichtung. Grundlehren
Geschichte Seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. entstanden volkstümliche taoistische Organisationen, die an Wunderheilungen glaubten. Unter dem Einfuß des Buddhismus übernahm der Taoismus später ein institutionalisiertes Mönchtum und entwickelten die Vorstellung eines spirituellen, statt körperlichen Lebens nach dem Tod. Das religiöse System war auf Gemeindeebene organisiert, wobei die taoistischen Priester durch Spenden unterstützt wurden. Der Taoismus war zu verschiedenen Epochen die offizielle Religion Chinas. Später spaltete er sich in verschiedene Richtungen. In China ist heute der Taoismus weitgehend mit dem Buddhismus und anderen Religionen verschmolzen.
Tendai-Schule (auch Wade-Giles, Tien-tai), bedeutende chinesisch-japanische Schule des Mahayana-Buddhismus, benannt nach dem Berg Tien-tai im Südosten von China, wo ihr erstes Kloster gegründet wurde. Heute ist die Schule allgemein unter ihrem japanischen Namen bekannt, da sie insbesondere in Japan an Ansehen und Einfluss gewann, während sie sich in China bereits im 13. Jahrhundert weitgehend auflöste.
Lehre
Entwicklung
in China und Japan Während sich die chinesische Tendai-Schule nach den großen Buddhistenverfolgungen aus dem Jahre 845 niemals wieder richtig erholen konnte, entwickelte sie sich in Japan neben der Shingon-shu zu einer der vorherrschenden Sekten der Heian-Zeit, Japans goldenem Zeitalter (794-1185). Die Tendai-Schule, die als elitärer galt als die Shingon-Schule und insbesondere unter dem Adel der Heian-Zeit verbreitet war, förderte die Synthese des Buddhismus mit dem japanischen Shintoismus. Es gelang ihr, sich rechtzeitig Wohlstand und politische Macht zu sichern, und während der Wirren gegen Ende der Heian-Zeit verließen bewaffnete Mönche und Laienbrüder den Berg Hiei und übten Druck auf die Regierung aus. Auch die Spaltungen innerhalb der Schule führten gelegentlich zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den Mitgliedern der verschiedenen Tempel des Berges Hiei. Aufgrund ihrer pluralistischen Lehre begünstigte die Tendai-Schule die Bildung neuer Richtungen. So z. B. hatten sowohl die japanische Zen-Bewegung wie auch der Reines-Land-Buddhismus ihren Ursprung in der Tendai-Schule, spalteten sich schließlich von ihr ab und entwickelten ihre eigenen Gemeinschaften und Glaubensformen. Die Schule wurde zunehmend weltlich und konnte ihre Macht und ihren Einflussbereich bis 1571 aufrechterhalten, als Oda Nobunaga, der die Einigung Japans herbeiführte, die Klosteranlage Enryakuji angriff und zerstörte, wobei ihre Mönche als auch die Ortseinwohner niedergemetzelt wurden. Obwohl ihre militärische und politische Macht somit gebrochen war, überlebte die Tendai-Schule als wichtige Strömung innerhalb des japanischen Buddhismus und umfasst heute circa fünf Millionen Anhänger.
Thai, eine Volksgruppe von etwa 55 Millionen Menschen in Südostasien. Die Thai stammen von Völkern ab, die etwa im 10. Jahrhundert aus dem heutigen China südwärts und ostwärts zogen und sich in der nördlichen Region der indochinesischen Halbinsel niederließen. Thai findet man heute in Indien, Myanmar, Laos, Vietnam, Südchina und vor allem in Thailand, wo sie die Mehrheit der Bevölkerung stellen. Sie sprechen Thai, eine meist dem sinotibetischen Sprachstamm zugeordnete Sprache, die nur geringfügige Dialektschwankungen aufweist. Die ersten thailändischen Königreiche entstanden im 13. Jahrhundert und gewannen im 15. Jahrhundert an Bedeutung, als das Reich der Khmer unterging. Der thailändische Staat widersetzte sich mehr als 150 Jahre westlichen Einflüssen und öffnete sich erst im 19. Jahrhundert für Europäer, bewahrte aber seine Unabhängigkeit. Die absolute Monarchie wurde 1932 durch eine konstitutionelle abgelöst und der als abwertend empfundene Landesname Siam 1939 in Thailand geändert. Die Thai leben von alters her an den Unterläufen der Flüsse. Sie sind vorwiegend Subsistenzbauern (Selbstversorger), als wichtigstes Getreide bauen sie Reis an und ergänzen ihre Ernährung durch Schweine- und Geflügelzucht. Die meisten Thai besitzen eigenes Ackerland. Deichbau und Getreideernte werden aber als Kollektivarbeiten durchgeführt. Die Thai sind überwiegend Buddhisten, obwohl viele von ihnen traditionellen Glaubensvorstellungen anhängen. Die Thai-Monarchie ist stark vom Hindu-Brahmanismus beeinflusst worden.
Triratna, dreifache Zuflucht des Buddhismus. Buddha, Dharma (Lehre) und Sangha (Gemeinschaft der Mönche) gelten als die Stützpfeiler der Religion, als die drei Edelsteine" (die Bedeutung von Triratna in Sanskrit). Zusammen versprechen sie den Gläubigen die Hoffnung auf Erleuchtung. Für den frühen Buddhismus und die Theravada-Überlieferung, die an ihm festhält, sind der historische Buddha, seine Lehren und die Heiligkeit des Sangha, den er gründete, die drei Zufluchten. Der Mahayana-Buddhismus und der esoterische Buddhismus interpretieren die dreifache Zuflucht aber häufig anders. Die erste Zuflucht schließt zwar den historischen Buddha ein, doch gibt es noch andere Buddhas, bei denen Zuflucht gesucht werden kann. Jünger des Reinen Landes vertrauen auf den Buddha Amitabha. Im buddhistischen Tantra vertraut der Jünger auf seinen Lehrer (guru) und auf den Buddha. Die zweite Zuflucht, Dharma, deutet der Mahayana-Buddhismus als seine eigenen Lehren, wie sie in den Mahayana-Sutras ausgeführt werden; der esoterische Buddhismus dagegen als die von verschiedenen Buddhas offenbarten Tantras. Und schließlich umfasst die dritte Zuflucht im Mahayana-Buddhismus vornehmlich die Gemeinschaft der Mönchs- und Laien-Bodhisattvas und im esoterischen Buddhismus die Versammlung der tantrischen bodhisattvas und heiligen Yogins.
Upanishaden, Sanskrit upanisad: das Sich-in-der-Nähe-Niedersetzen (zu Füßen eines Lehrers); esoterische und mystische Schriften des Brahmanismus, die zu den Veden gehören. Diese wiederum sind Grundlage für eines der sechs orthodoxen Systeme der hinduistischen Philosophie, des Vedanta. Es existieren etwa 150 Upanishaden (von denen 108 offiziell anerkannt werden), die in Prosa als auch in Versform geschrieben wurden. Vermutlich entstanden die Upanishaden in ihrer heutigen Form zwischen 400 und 200 v. Chr. Von einigen Texten nimmt man allerdings an, dass sie bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. geschrieben wurden. Die Upanishaden beschäftigen sich mit dem Wesen des Brahmans, der universellen Seele, die mit Atman gleichgesetzt wird, der innersten Seele jedes Individuums. Andere Themen sind das Wesen und der Sinn des Daseins, verschiedene Arten der Meditation und der Gottesverehrung sowie Eschatologie, Erlösung und die Lehre von der Seelenwanderung.
Veda (Sanskrit veda: Wissen), auch Weda, Plural: Veden bzw. Weden oder Vedas bzw. Wedas, die älteste religiöse Literatur der Inder. Die Veden begründeten die vedische Religion und gehören zugleich zu den heiligen Schriften des Hinduismus. Der Veda besteht aus vier Hymnensammlungen, getrennten poetischen Abschnitten und zeremoniellen Formeln. Die ältesten Sammlungen heißen Rigveda, Samaveda, Yajurveda und Atharvaveda. Manchmal werden sie auch als die Samhitas (Lied- und Spruchsammlungen) bezeichnet. Siehe auch Sanskrit-Literatur. Die vier Veden wurden in Vedisch geschrieben, einer frühen Form des Sanskrit. Die Entstehung der ältesten Teile wird auf die Zeit zwischen 1300 bis 1000 v. Chr. datiert. In ihrer heutigen Form reicht die Geschichte der Veden nur bis etwa ins 3. Jahrhundert v. Chr. zurück. Vor der Niederschrift der heute verwendeten Texte wurde der Stoff der Veden mündlich von hinduistischen Weisen, den so genannten Rischis, überliefert. Dabei blieben viele der Erzählungen, die wahrscheinlich ursprünglich aus der indogermanischen oder der dravidischen Kultur Indiens stammten, erhalten und sind noch in den Texten zu erkennen (siehe indische Literaturen).
Inhalt Der vierte Veda, der Atharvaveda erhielt seinen Namen, da er der Überlieferung zufolge teilweise einem Rischi namens Atharvan zugeschrieben wird. Er besteht fast ausschließlich aus einer großen Vielfalt von Hymnen, Zaubergesängen und Zaubersprüchen. Der Atharvaveda war insbesondere für den häuslichen Gebrauch bestimmt und ursprünglich von den Priestern nicht akzeptiert, vor allem, weil sein Inhalt von den anderen Texten abwich. Erst, nachdem die Brahmanen, Angehörige der vierten und höchsten hinduistischen Priesterkaste, das Buch bei den Opferzeremonien als rituelle Anleitung benutzten, wurde er offiziell anerkannt. Die Wiedergeburtslehre des Weda, wurde vom Buddhismus als einzige Lehre übernommen.
Ergänzende
Schriften Als Ergänzungen zu den Brahmanas entstanden später esoterische Schriften, die so genannten Aranyakas oder Waldabhandlungen, wobei erster Begriff von dem Sanskrit-Wort für Wald (aranya) abgeleitet ist. Die Aranyakas wurden von brahmanischen Eremiten geschrieben und erläutert, die davon ausgingen, dass der endgültige Sinn der Schriften nur in völliger Abgeschiedenheit erfasst werden könne. Teile der Aranyakas werden als Upanishaden bezeichnet. Diese metaphysisch-spekulativen Meditationen stehen in einem engen Zusammenhang zu den Brahmanas. Sie betonen die Macht des geheimen Wissens und stellen die ersten hinduistischen Versuche dar, philosophische und theologische Gedanken systematisch zu erfassen und zu ordnen. Die Vedanta und die meisten anderen indischen philosophischen Systeme entwickelten sich aus den Upanishaden. Die so genannten Sutras sind die jüngsten Schriften der vedischen Kultur. Der Begriff stammt ebenfalls aus dem Sanskrit und bedeutet wörtlich Fäden", womit hier eine Kette" von Regeln, Unterweisungen und Anleitungen gemeint ist. Als Aphorismensammlungen, in denen die vedischen Opferriten und häuslichen Zeremonien (wie Heirats- und Bestattungsrituale) sowie das religiöse und weltliche Gesetz dargelegt werden, sind die Sutras vor allem aufgrund ihres Einflusses auf die Entwicklung des hinduistischen Gesetzes von Bedeutung. Hinsichtlich der ihnen zuerkannten Autorität stehen sie unter den Veden, Brahmanas und Upanishaden. Jene Texte, insbesondere aber die Veden, werden als quasi gottgegebene Apaurusheya verehrt (Sanskrit apaurusheya: nicht von menschlicher Abstammung).
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