Jedes
Jahr im Oktober, kann man auf Phukets Straßen Bilder dieser Art
sehen. Vor 174 Jahren kam eine wandernde Theatergruppe aus China nach
Phuket in den Distrikt Kathu. Sie wurden dann dort von der Malaria befallen.
Daraufhin verfolgten sie eine strikte vegetarische Diät, um deren
Götter Kiu Hong Tal Te und Yok Hong Tal Te zu besänftigen,
die sie mit der Krankheit geschlagen hatten. Die Kur half, die Götter
waren wieder gnädig gestimmt, und zur Erinnerung wird nun jedes
Jahr in Phuket das Vegetarier-Festival begangen.
Die Teilnehmer
hängen der animistischen Tradition ihrer Vorfahren aus China
an, deren Tempel auch in Phuket diese Religion repräsentieren.
Sie existiert in friedicher Koexistenz mit dem Buddhismus.
Sie veranstalten Umzüge, auf denen sie sich in Trance versetzen
und mit Durchbohrung ihrer Wangen ohne nennenswerten Blutverlust und
Schmerz die Existenz des Geistes in ihrem Körper beweisen. Es
ist schon ein beeindruckendes Erlebnis, wenn man Scharen von Leuten
mit Dolchen und Nadeln im Gesicht herumlaufen sieht, als wäre
es ganz normale Piercing-Schmuckstücke.
Die Umzüge beginnen früh morgens und nehmen jeden Tag eine
andere Route durch Phuket Town. Die Teilnehmer tragen meist Weiß,
die Farbe der Reinheit, die symbolisch die Reinigung des Körpers
durch die Diat ausdrücken soll.
Vegetarische
Ernährung
Die Hauptsache ist aber die Konzentration auf vegetarisches Essen. Die
Vegetarier auf der ganzen Welt behaupten, daß es nicht notwendig
ist, Tiere zu töten, um sich gesund zu ernähren. Weiterhin
belegen sie die Schädlichkeit von tierischem Eiweiß für
den Körper, weil es sich in Harnsäure umwandelt, die vom Körper
neutralisiert und ausgeschieden werden muß. Drittens bezweifeln
sie den Nährwert von tierischem Eiweiß in gekochter Form,
weil es dem Körper bei der Verdauung mehr Energien entzieht, als
es ihm zuführt. Die moderne Ernährungslehre beweist weitestgehend
diese Thesen.
Neun Tage lang wird an Phukets Straßen und in den Restaurants
vegetansches Essen angeboten. Viele folgen dem Beispiel der chinesischen
Schausteller und ernähren sich diese neun Tage nur vegetarisch.
Meist besteht das angebotene Essen aus Sojaprodukten. Soja ist ein Hauptileferant
von pflanzlichem Eiweiß. Sesam und die verschiedensten Arten von
Bohnen gehören ebenfalls zu den bevorzugten Nahrungsmitteln in
der Festivalzeit. Wir probierten einige dieser Gerichte und kamen zu
der überzeugung, daß es sicherlich für europäische
Zungen wesentlich schmackhafteres vegetarisches Essen gibt. Es ist zumindest
stark gewöhnungsbedürftig.
Das kommt wahrscheinlich daher, daß bei der Zubereitung der Speisen
auf stark riechende, scharfe, saure, salzige und bittere Pflanzen und
Gewürze verzichtet wird - wie Zwiebeln, Knoblauch, Sellerie, Essig,
Chili usw.
Bitteres Essen beeinträchtigt nach Meinung der chinesischen Vegetarier
negativ as Herz, salziges die Nieren, saures die Leber und scharfes
die Lunge.